WAS WIRD IN DEN NÄCHSTEN MONATEN DEINE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG?

Da ich im letzten Jahr nur an Auftragsarbeiten gesessen habe, bei denen es oft unzählige Vorgaben gab (z.B. »Der Hauptcharakter ist elf, hat schwarze, kurze Haare, hat Hobby XY«), wird diese besonders große »Freiheit« beim Bachelor-Projekt eine neue Herausforderung für mich. Nun gibt es Millionen Möglichkeiten, in welche Richtung mein Projekt gehen könnte – da ist es manchmal nicht leicht, immer das Ziel vor Augen zu behalten, ohne dabei vom Weg abzukommen.

WAS WAR RÜCKBLICKEND DIE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG?

Es war schwierig für mich, mich nicht zu »verzetteln«. Hin und wieder hatte ich einen Hang zum Perfektionismus, zum Beispiel wenn es um das Charakterdesign ging. Es wurde immer weiter und weiter an den Charakteren gefeilt, obwohl sie im Grunde genommen längst fertig waren und bereits gut als Darsteller der Geschichte funktionierten.

WIE HAST DU DICH AM ANFANG DES ERSTEN SEMESTERS GESEHEN?

Im ersten Semester war ich bereits Feuer und Flamme für Illustration, aber auch Kommunikationsdesign war interessant für mich. Ich tobte mich in fast allen Bereichen aus und wusste zunächst auch nicht so richtig, in welche Richtung ich gehen würde. Erst später fand ich heraus, dass das Illustrieren von Kinderbüchern viel mehr bedeutet als »niedliche bunte Bilder malen« und dass es mir einfach riesigen Spaß bringt.

WIE SIEHST DU DICH JETZT?

Ich bin froh, dass ich in meinem Studium so viel ausprobieren durfte und auch Einblicke in die anderen Schwerpunkte bekommen habe, was rückblickend gesehen sehr wichtig für mich und meine persönliche Entwicklung war. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich einen Bereich gefunden habe, in dem ich nach dem Studium arbeiten möchte.

PROJEKTBESCHREIBUNG

Die Idee zu meinem Buch ist inspiriert aus meiner eigenen Kindheit. Mit den Kindern der Nachbarschaft gingen mein Bruder und ich auf Streifzüge durchs Dorf, durch Felder, Wälder und Bäche. Hin und wieder fanden wir dabei Dinge, die uns völlig fremd waren, wie zum Beispiel eine alte Fernsehröhre, die wir kurzerhand zu einem Wrackteil eines Raumschiffes erklärten. Ganz ähnlich ist es in meinem Kinderbuch: Die Tiere des Waldes finden ein altes Grammophon. Jedes Tier hat seine ganz eigene kreative Herangehensweise, um herauszufinden, wofür das fremde Objekt da ist. Während der Wolf in dem Trichter einen »Wolfsgeheulverstärker 3000« sieht, halten die Birkhühner die Schellackplatte für ein Karussel für ihre Küken… Erst, als sie als Team zusammenarbeiten, gelingt es ihnen, ihr »Geräuschgerät« zum Laufen zu bringen.