Lisa Merk

*19.06.1987
BA Produktdesign

lisa.merk@fh-muenster.de
lisamerk.com


Inter Section

EINE VISION FÜR DIE TRAUERKULTUR

Betreut von:
Prof. Steffen Schulz
Dipl.-Des. Hans-Georg Janßen

WAS WIRD IN DEN NÄCHSTEN MONATEN DIE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG?

Die größte Herausforderung an diesem Projekt ist es, ein Produkt zu entwickeln, das unmittelbar mit Trauerarbeit und Tod im Zusammenhang steht und das Menschen anregt, über diese Themen nachzudenken. Wie verpacke ich die Themen Tod und Leben so, dass ein Bewusstsein in den Köpfen der Menschen entsteht? Welche anderen Funktionen kann ein solches Produkt übernehmen und wie komme ich auf einen Lösungsansatz, ohne dabei taktlos mit dem Thema Trauer umzugehen?

WAS WAR RÜCKBLICKEND DIE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG?

Während meiner Bachelorarbeit gab es ein Hauptproblem: Wie kann ich Menschen, die trauern, mit einem Produkt helfen? Zwischenzeitlich dachte ich, ich müsse aufgeben und ich würde mit Produktdesign auf keine Lösung kommen. Als ich wusste, in welche Richtung ich arbeite, war es eine große Herausforderung, eigenständige Entscheidungen zu treffen. Sich nicht in kurzen und regelmäßigen Abständen mit Kommilitonen und Professoren abzusprechen war eine ganz neue Erfahrung.

WIE HAST DU DICH AM ANFANG DES ERSTEN SEMESTERS GESEHEN?

Der Beginn des ersten Semesters war aufregend. Damals bewunderte ich die Projekte der höheren Semester. Dass ich selbst im Laufe meines Studiums in der Lage sein werde, eigene Ideen in marktreife Produkte umzusetzen, war für mich damals unvorstellbar.

WIE SIEHST DU DICH JETZT?

Zu Beginn des Studiums schien es mir unerreichbar, selbst ein gutes Produkt zu gestalten. Heute sind genau diese Produkte mein Lebensmittelpunkt. Im Grunde genommen hat sich während meines Studiums vor allem eins geändert: Die Herausforderungen werden größer – aber man sagt ja, dass man mit seinen Aufgaben wächst.

PROJEKTBESCHREIBUNG

Jedem ist bewusst, dass das Leben eines Tages zu Ende geht. Dennoch beschäftigen wir uns ungern mit dem Ableben und versuchen der Konfrontation mit dem Tod auszuweichen. Dabei beruhen wichtige Grundsätze unserer Gesellschaftskultur auf Religion, Tradition und ihrer Überzeugung zum Verbleib nach dem Abschied. Diese Arbeit soll das Abschiednehmen auf subtile Art mit gestalterischen Mitteln unterbewusst beeinflussen und den Prozess der Trauerverarbeitung unterstützen. Trauerhallen, Kirchen und Kapellen sind bei Trauerfeiern häufig improvisiert ausgestattet und verfügen lediglich über ein zusammengewürfeltes Sortiment. Eine gezielte, einheitliche Gestaltung soll in der Lage sein, selbst in schwierigen räumlichen Situationen eine helle, luftige und leichte Atmosphäre zu kreieren, um somit ergänzen oder kompensieren zu können. Die Trauer kann so in einem visuell harmonischen Umfeld den ihr zustehenden Raum einnehmen.